Ich erlebe ganz viele Menschen, die mir über ihre Tiere und meine Arbeit begegnen, die sich nicht glücklich fühlen, denen es nicht gut geht, die auf der Suche sind… nach Erfüllung, nach dem Leben, nach sich selbst… die Probleme haben, Ängste, Trauer, Gefühle, die sie nicht verarbeiten können und vielleicht ist es auch ein Spiegel der heutigen Zeit. Wo wir alles haben, alles kaufen können, und doch einen Mangel erleben. An Menschlichkeit, an Verstehen, Verbindung, Halt, Geborgenheit, Liebe… (Und das ist auch der Grund, warum uns die Tiere so nahe sind.)

Doch die Welt wird immer schneller, ist automatisiert, digitalisiert… Bilder ersetzen Begegnungen, Emoticons echte Gefühle. Es wird kälter, immer mehr. So fühlt sich das an. Wir versuchen, den schönen Schein zu wahren. Kaum einer nimmt sich mehr Zeit, wirklich zuzuhören, zu reden. Alles muss perfekt sein, jeder muss funktionieren… „Mir geht’s gut! Alles klar! Und dir so?“ Bilder, auf denen wir lachen oder verrückte Dinge machen. Sie zeigen nicht, wie es uns wirklich geht. Alles ist immer toll, nach außen hin und Viele denken, das müsste so sein. Alle anderen sind glücklich, erfolgreich und wunderschön.

Gerade die Kinder, die jungen Menschen setzt dies unglaublich unter Druck. Sie denken, sie müssen dem entsprechen oder haben Angst, ausgegrenzt zu werden… eifern Idolen nach, die im richtigen Leben keine wirklichen sind, die auch ihre Macken haben, körperlich nicht perfekt oder nur gemacht sind. Die wahren Werte gehen verloren. Die inneren Werte, für die es sich lohnt, zu zeigen. Plattformen, Bilder zu nutzen, um auf Missstände hinzuweisen, nicht nur sich selbst anzupreisen. Aufzustehen und hinauszugehen und etwas zu bewegen, eine Botschaft zu vermitteln von echtem Wert.

Und vor allem, zu zeigen, wer wir wirklich sind, zu reden, wirklich hinzuschauen, dahinter zu schauen, zu fühlen und zu hören. Aus der Oberflächlichkeit herauszutreten und zu sich selbst zu stehen, auch Schwäche zuzugeben, dass wir alle „nur Menschen“ sind. „Ja, mir geht’s nicht gut… Mir tut etwas weh… Ich habe Probleme mit… Ich komme nicht hinweg über…“ Es tut so gut, den anderen als Mensch zu erleben, der fühlt… der Ängste und Sorgen hat… und es tut so gut, sich zu offenbaren, sich auch mal „auszukotzen“ und auch mal laut zu schreien (und am Ende vielleicht gemeinsam darüber zu lachen) einfach nur wir selbst zu sein, ohne Maske, ohne Fassade…

Das ist es, was uns einander wirklich nahe bringt. Einander zu helfen, für andere da zu sein, Trost, eine Umarmung zu schenken. Viele Probleme verstärken sich, wenn man sie verdrängt und alles versucht, mit sich alleine zu lösen. Vor einiger Zeit sah ich ein Live-Video einer bekannten Schauspielerin, das mich unglaublich berührt hat. Sie hat geweint, sie hat ihr Innerstes Selbst preis gegeben, Sorgen, Enttäuschungen und das, was sie erlebt hat und es hat so viele Menschen tief bewegt… weil es diese Momente sind, die uns als Menschen zeigen… egal, was wir haben oder wer wir sind.

Es gibt Vieles, was man bewundern kann und Erfolg, egal in welchem Bereich ist immer bewundernswert, doch niemand sieht, wieviel Kraft, Rückschläge und Enttäuschungen es gekostet hat… und auch nicht die Tränen. Es gibt nicht nur gute Zeiten und Gott sei Dank sind wir alle nicht perfekt, aber wunderbar einzigartig. Und das ist für mich wahrer Mut und Stärke, dazu zu stehen… sich als Mensch zu zeigen… um gestärkt daraus hervor zu gehen… und niemals zu vergessen, menschlich zu sein.

(Sylvia Raßloff)

Sei stolz auf deine Narben, die dich zu dem Menschen machten, der du heute bist… Alles, was du erlebt hast… und gerade die schweren Zeiten… haben dich stärker gemacht, haben dich weiser gemacht… sie haben dich wachsen lassen… Danke für diese wundervolle Botschaft!!! -> https://youtu.be/wG2MUeVixao

und ich lerne immer noch, jeden Tag… denn sie sind es, die uns einen Spiegel unseres besseren Selbst vorhalten… der Mensch, der wir sein könnten, ohne all unsere Fehler. Demütig und still werde ich oft, wenn ich mit ihnen spreche, bin voller Dankbarkeit immer wieder, über ihre Botschaften… und wie weise sie sind. Ich würde mir so sehr wünschen, dass wir Menschen uns öffnen, um in diesen Spiegel zu schauen… dass die Menschen nicht aufhören, sie zu schützen, sie zu respektieren, sie nicht zu benutzen, sondern ihnen zuzuhören und ihre Einzigartigkeit, ihr großartiges Wesen zu sehen. Sie sind uns so ähnlich… und doch in so Vielem besser, als wir. Ihre Liebe, ihre Ehrlichkeit, ihre Bedingungslosigkeit, ihre Augenblicklichkeit… das Hier und Jetzt, das sie leben… ihre Naturverbundenheit und Ursprünglichkeit, ihr Überschwang an Gefühlen, die sie niemals verbergen… Was wäre die Welt ohne Sie? Es gibt so Vieles, was sie uns voraus haben, so Vieles, was wir lernen können… doch das Größte, was wir von ihnen lernen können, ist, nicht zu urteilen, zu beurteilen, zu verurteilen, wie Menschen es über Menschen tun… und es ist ihre unglaubliche Fähigkeit, zu verzeihen, denn wir alle machen Fehler, haben sie in der Vergangenheit gemacht und niemand ist frei davon… doch sobald wir ihnen die Hände entgegen strecken, werden sie uns die Tränen ablecken und uns verzeihen… den Menschen, die sie lieben. Nicht irgendwann, sondern jetzt, im selben Moment. Ja, sie lehren uns, menschlicher und menschenfreundlicher zu sein… gerade die, die Schlechtes erlebt haben… die enttäuscht, verraten und verletzt wurden… Sie sind bereit, uns Menschen wieder eine Chance zu geben, unser Freund zu sein und wieder zu vertrauen. Wie dankbar bin ich dafür!

(Sylvia Raßloff)

„Nein, ich kann sie nicht alle retten… aber wenigstens einen… Eine Seele… Und sie wird ein Zuhause haben… wo sie sich geborgen fühlt… Sie wird ein weiches Körbchen bekommen und immer Futter in ihrem Napf haben… Sie wird eine Hand haben, die sie streichelt… ein Herz, das sie für immer wärmt… eine Schulter, wo sie Halt findet, wenn sie Trost braucht… und einen schützenden Körper, der sich vor sie stellt, wenn sie Angst hat… Nicht alle kann ich retten… aber zumindest Einen…“

Harcos, kleine Kämpfer

Vielleicht können wir nicht allen helfen… aber wenn Jeder irgendeinem hilft… dann wäre schon viel getan auf dieser Welt. Es sind so Viele, die uns brauchen…

und für alle, die nicht auf dem ersten Blick einem Ideal entsprechen… die nicht „perfekt“ oder „unvollkommen“ sind…

Man findet sie nicht, wenn man mit den Augen sieht… diese wahren Freunde und Gefährten… die einzigartig sind. Sie sind die ganz besonderen Seelen… die „Unperfekten“… die Geschlagenen, die Kranken, die Behinderten… Die, die so Vieles erlebt haben… die überlebt haben… Und ich kann nicht aufhören, zu staunen über ihre unglaubliche Weisheit… ihre Art, das Leben zu leben… und zu nehmen, was es ihnen gibt… das Beste aus jedem Augenblick zu machen… den es ihnen gut geht… vor Freude zu tanzen. So viel Dankbarkeit, Liebe… so viel unendliches Vertrauen! Oh, wir können so viel von ihnen lernen… Wundervolle, vollkommene Seelen, wie sie schöner nicht sein könnten… Ich wünschte, ich könnte ihr Innerstes nehmen und nach außen strahlen lassen… damit alle es sehen können. … Wer nicht mit dem Herzen sieht, der sieht sie nicht!

Nein, einen Freund findet man nicht, wenn man mit den Augen sieht… man findet ihn mit dem Herzen.

(Sylvia Raßloff)

Danke Nicole: „Ich habe einen Tierschutz-Hund, einen kranken Tierschutz-Hund. CJ ist Epileptiker und blind. Viele Leute fragen mich, warum tust Du Dir das an, warum ein kranker Hund? Für die Schutzgebühr hättest Du dir auch einen gesunden Hund anschaffen können, von den Folgekosten ganz zu schweigen… Ja, es ist nicht immer einfach. Jeden Tag zitterten wir vor einem erneuten Anfall, und auch heute noch. Ich schlief auf der Couch—bei den Hunden—aus Angst einen Anfall nicht mitzukriegen—ihm nicht helfen zu können. Jeder Anfall bedeutet Lebensgefahr für CJ. Dann ist CJ auf seinem verbleibendem Auge erblindet—wir haben alles versucht – gekämpft, gehofft—verloren… Verloren? Nein—wir haben gewonnen—jeder Tag mit diesem Hund ist ein Geschenk! CJ ist Seelentröster, Zappelphilipp, Blindfisch und Freund. Immer fröhlich, immer gut gelaunt—trotz seiner Handicaps. Er läuft frei, selbst im Wald, er spielt, er tobt mit seiner Dorka. Er merkt, wenn ich traurig bin, wenn ich Schmerzen habe, es mir nicht gut geht. Er, der selbst jeden Tag kämpft—gibt mir Kraft und Zuversicht. Ich habe viel von und durch ihn gelernt… Ich habe einen Tierschutz-Hund, einen Handicap Tierschutz-Hund… und bin unendlich stolz, ihn an meiner Seite zu haben.“

„Er liebt mich, wie kein anderer! Er tröstet mich, wenn es mir schlecht geht! Er bringt mich zum Lachen, immer wieder! Er gibt mir so viel Kraft, wenn ich sie brauche. Er gibt mir Lebensmut und Zuversicht, wenn ich ihn ansehe. Er gibt Freude, wie keiner es je könnte.“ …

„Wer ist es?“

„Mein Hund!“ …

„Es muss ein kräftiger, junger, gesunder Gefährte sein, der so viel für dich zu tun vermag! Jeder Mensch würde sich so einen Hund wünschen!“ …

„Er ist aus dem Tierschutz! Er gehörte zu den Alten, Kranken und Behinderten, die Keiner wollte.“

(Sylvia Raßloff)