Es ist die Zeit, wo sie immer öfter ganz tief und fest schlafen… Ganz oft schnuppern sie dann schon auf den grünen Wiesen dort… wo alles ganz leicht ist und sie wieder jung…

Es ist die intensivste Zeit, die wir mit ihnen verbringen… die wichtigsten Gespräche, die wir führen… die tiefsten Gefühle, die wir haben… die schönsten Erinnerungen, die wir gemeinsam teilen – als Familie, als Teil von UNS – und unserem Leben…

Und trotz der bittersten Tränen, die wir weinen… ist es etwas ganz Besonderes, sie bis zum Ende des Weges zu begleiten…

Liebe & Freundschaft ist ein Versprechen, das wir ihnen geben… unseren Engeln auf 4 Pfoten… wenn der Weg wird zu weit…

“Ich werde dich tragen, wenn deine Beine versagen… Ich werde dich halten… irgendwann, wenn dein Körper nicht mehr kann… den letzten Weg mit dir gehen… in meinem Herzen für immer… bis wir uns wiedersehen.”

(Sylvia Raßloff)

Eben noch waren sie doch noch ganz jung gewesen? … Waren wir… Die Endlichkeit des Lebens klopft ganz leise an unsere Tür…

Das Bild hab ich gerade gefunden. Es ist vom 10. Januar 2009… Vieles hat sich verändert seitdem… Du bist grau geworden, fast weiß im Gesicht, dein Blick manchmal müde…

Früher sind wir durch die Wälder gestreift, dahin, wo die Wildschweine waren und oft war es schon eeetwas gruselig… Dir nicht! Du konntest nie genug bekommen vom Leben… von den Augenblicken, von ALLEM… sofort und immer noch mehr. Du warst nie eine Schmuserin, hattest es immer eilig… Gassi, laufen, essen, essen, laufen… JETZT!

„Frauchen, was geht? Boa, mir ist langweilig… Wie lange musst du noch arbeiten? Ich hab schon wieder Hunger! Gibts nicht was zwischendurch… Irgendwas? Jetzt! Wie, Foto? Das nervt! Gehen wir?“ Du warst eine Läuferin, eine Entdeckerin… „Kommst du! Man man, bist du langsam! Oh, nee, ich kann jetzt nicht hören, muss schnell noch was schauen…“ Sogar im Schlaf bist du gerannt.

Alles ist jetzt anders… und ja, ich weiß, du bist immer noch genervt, wenn Vieles nicht mehr so funktioniert… du so gern möchtest, aber nicht mehr kannst… „Aber wir könnten doch die große Runde… so wie früher?“ Und während du mich so anschaust, bittend, sehe ich, wie deine Beine hinten mehr und mehr in die Knie sinken und ich denke daran, wie schwer es dir später wieder fallen wird, überhaupt noch aufzustehen.

So viele Jahre… Wo sind sie geblieben? Heute haben wir sie, die innigen Momente, Zeit für Berührungen, für Stille… und die, wo Zeit zum Reden ist. Dann schauen wir uns ganz lange an… „Ja, ich weiß mein Schatz… Ich weiß…“ So viele Jahre WIR… Und dann? … seh ich dich wieder über die grünen Wiesen laufen… wie immer „volle Kanne“… Was sonst?! Nein, wir können uns nicht verlieren…

Ich werde dich für immer lieben.

(Sylvia Raßloff)