Das Bild hab ich gerade gefunden. Es ist vom 10. Januar 2009… Vieles hat sich verändert seitdem… Du bist grau geworden, fast weiß im Gesicht, dein Blick manchmal müde…

Früher sind wir durch die Wälder gestreift, dahin, wo die Wildschweine waren und oft war es schon eeetwas gruselig… Dir nicht! Du konntest nie genug bekommen vom Leben… von den Augenblicken, von ALLEM… sofort und immer noch mehr. Du warst nie eine Schmuserin, hattest es immer eilig… Gassi, laufen, essen, essen, laufen… JETZT!

„Frauchen, was geht? Boa, mir ist langweilig… Wie lange musst du noch arbeiten? Ich hab schon wieder Hunger! Gibts nicht was zwischendurch… Irgendwas? Jetzt! Wie, Foto? Das nervt! Gehen wir?“ Du warst eine Läuferin, eine Entdeckerin… „Kommst du! Man man, bist du langsam! Oh, nee, ich kann jetzt nicht hören, muss schnell noch was schauen…“ Sogar im Schlaf bist du gerannt.

Alles ist jetzt anders… und ja, ich weiß, du bist immer noch genervt, wenn Vieles nicht mehr so funktioniert… du so gern möchtest, aber nicht mehr kannst… „Aber wir könnten doch die große Runde… so wie früher?“ Und während du mich so anschaust, bittend, sehe ich, wie deine Beine hinten mehr und mehr in die Knie sinken und ich denke daran, wie schwer es dir später wieder fallen wird, überhaupt noch aufzustehen.

So viele Jahre… Wo sind sie geblieben? Heute haben wir sie, die innigen Momente, Zeit für Berührungen, für Stille… und die, wo Zeit zum Reden ist. Dann schauen wir uns ganz lange an… „Ja, ich weiß mein Schatz… Ich weiß…“ So viele Jahre WIR… Und dann? … seh ich dich wieder über die grünen Wiesen laufen… wie immer „volle Kanne“… Was sonst?! Nein, wir können uns nicht verlieren…

Ich werde dich für immer lieben.

(Sylvia Raßloff)

Ja, es ist wirklich so, wie ich es vor Weihnachten irgendwo gelesen habe: „Wenn die „state“ Zeit vorbei ist… wirds ruhiger…“ denn „die stille Zeit“ ist oft nicht mehr wirklich die Besinnliche. Oft haben wir vor Weihnachten und auch über Silvester noch so viel zu tun, dass wir gar nicht richtig zur Ruhe kommen… erst jetzt. Die Natur zwingt uns dazu. Sie zeigt es uns ganz deutlich. Viele hat`s erwischt, die Reserven sind aufgebraucht, die Kräfte und Energien wollen wieder aufgeladen werden und wir sollten uns nicht dagegen wehren, sondern es einfach annehmen… einfach „etwas langsamer zu gehen“ (im wahrsten Sinne des Wortes)…

Ich erinnere mich noch daran, wie wir früher, als Filli noch fit war, kilometerweit durch die verschneiten Wälder gestreift sind, die dann wie verzaubert aussehen – mystische Stille, die Spuren von Tieren, die man sonst nicht sieht, die Gerüche, die sich noch verstärken – und Filli gar nicht an sich halten konnte, auf ihren vier Pfoten, die Nase voller herrlichem Duft, konzentriert vorneweg… weil es sooo toll war!!! (Ich hechelnd und schwitzend auf meinen zwei Beinen durch den dicken Schnee stapfend hinterher… „Filli langsaaaaam!“)

Nun, die Zeiten sind vorbei und als Hundemensch alleine Gassi zu gehen, kommt überhaupt nicht infrage! Heute sind die Runden klein geworden und der Schnee macht es schwierig, wenn man nicht mehr so sicher auf den Beinen ist. Die Freude, wenn es geschneit hat, ist trotzdem noch groß! Wir tragen jetzt Mantel und Schnee essen ist nach wie vor klasse, besonders, wenn ich sage, sie soll es NICHT tun, wie seit Jahren schon… „Jaja…“ Wir lachen beide :-) Kommendes Wochenende gehen die Seminare wieder los und bis dahin wird hier im Hintergrund noch fleißig gearbeitet…

Es ist Zeit für Dinge, die wichtig sind – „Mehr im Innen, als im Außen…“ – Herzensangelegenheiten ♥

Und wir so heute Abend…?

Ich habe noch gearbeitet und gerade waren wir nochmal eine kleine Runde. Das Käuzchen im Wald hat uns mit seinem Ruf begleitet (Huhuhu…). Der Ofen brennt, die Kerzen auch… es ist gemütlich, Filli schlummert sich in einen leckeren Keks-Traum und die Ballerei hält sich noch in Grenzen. (Gott sei Dank haben wir keine Probleme mit Silvester-Angst.) Bei uns gibst seit je her keine Knaller, nicht mal Wunderkerzen, auch wenn ich sie liebe… das können wir selbst ;-) Nun schauen wir mal, was Netflix so hergibt und sowieso zurück auf das, was war… und später gibts wie jedes Jahr – praktisch traditionell seit meiner Kindheit – Sekt mit Mandarinen (Wer kennt`s?)… mit ganz viel Wünschen und Visionen… und Licht und Hoffnung sowieso…

Und damit wünschen wir euch einen wundervollen Abend und einen Guten Rutsch! Kommt sicher ins Neue Jahr ♥

Wir hatten in letzter Zeit Sorgen um unsere Filli ♥ und alle, die alte Tiere haben, wissen, wie das ist. Dankbar, dass alles gut läuft… ist plötzlich alles ganz anders… und die Gedanken an Abschied ganz nah. Und plötzlich ist nichts mehr wichtig – Geschenke, all der Trubel vor Weihnachten – rückt weit in den Hintergrund.

Oh ja, der „Wert“ aller materiellen Dinge verblasst angesichts dessen, was wirklich wichtig ist… und so wird Weihnachten bei uns sehr ruhig. Es gibt keine Geschenke, auch keine Päckchen zu verschicken dieses Jahr, nur unsere Weihnachtsüberweisung für den Tierschutz – Herzenssachen eben – keinen Trubel, keine großen Feiern.

Da sind nur wir… und das Wichtigste überhaupt: Dass wir uns haben… Liebe, Geborgenheit, einfach zusammen sein, die Zeit genießen, reden… und innerlich Kräfte bündeln, um wieder stark zu sein, egal, was kommt. Still lese ich die Weihnachtskarten, die Zeilen lieber Menschen, die mit uns verbunden sind…

und bin einfach nur dankbar… für euch, für das Leben… für jeden Tag, jeden Augenblick…

In diesem Sinne… genießt die Zeit mit euren Lieben…