„Eines der wichtigsten Dinge in meiner Arbeit als Tierkommunikatorin ist, mich in das Tier hineinzuversetzen, praktisch in seine Haut – sein Fell zu schlüpfen und zu spüren, wie sich das Tier fühlt, ob und wo es im Körper Probleme, Einschränkungen oder Schmerzen gibt. Diese kann ich dann ziemlich genau lokalisieren und damit vielen Tieren und Tierbesitzern helfen. (Die Techniken und auch wissenschaftliche Hintergründe zum sogenannten „Hellsehen / Hellfühlen“ gebe ich in meinen Seminaren weiter.) Meistens wenden sich die Besitzer wegen eventueller „Verhaltensprobleme“, Problemen im Umgang oder im Training an mich, um herauszufinden, was los ist.

Bei Pferden liegt die Ursache sehr häufig in Schmerzen, Blockaden und Problemen im Bewegungsapparat, in der Wirbelsäule, im Zahnsystem oder Kieferbereich. Leider werden viele Pferde als reine „Sportgeräte“ gesehen, die einfach zu funktionieren haben. Und wenn nicht, werden sie als störrig, widerspenstig, dickköpfig oder eigensinnig bezeichnet… Viele Pferde können aber oftmals nicht anders, als sich gegen diese Schmerzen, Probleme und Einschränkungen zu wehren, ja, mit ihrem Verhalten darauf hinzuweisen, dass etwas nicht stimmt. Denn Verhalten IST Kommunikation und ihre einzige Art, sich denen mitzuteilen, die ihre Sprache nicht verstehen. Traurigerweise führt das in den meisten Fällen zu immer mehr Druck und Zwang im Training…

Es gibt Pferde, die regelrecht unter dem Sattel explodieren, irgendwann, und man muss sich einmal hineinversetzen, wie es ist, wenn der Druck immer stärker wird, ganz oben in der Halswirbelsäule z.B., sich wie eine eiserne Hand über den gesamten Hinterkopf und die Wahrnehmung legt und gleichzeitig jemand den Kopf immer und immer wieder über die Zügel in diese widernatürliche Haltung zwingt… bis er sinnbildlich zu platzen droht. Einfach furchtbar! Ich hatte einmal sogar einen Fall, wo ich in der Tierkommunikation einen ausgerenkten Kiefer festgestellt habe. Das Pferd war zuvor in der Tierklinik untersucht und geröntgt worden… Anschließend wandte sich die Besitzerin an mich, weil sie immer noch das Gefühl hatte, dass irgendetwas einfach nicht stimmt.

Das Leid ist gerade bei den Pferden oft sehr sehr groß… nicht nur körperlich. Sie werden gekauft für eine Sportart, in Haltungen und Bewegungen gezwungen, trainiert, abgestellt. Sie haben zu funktionieren. Sie werden herumgekarrt, beritten, trainiert, verkauft, gekauft, wieder verkauft, wenn sie den Vorstellungen und Anforderungen des Besitzers nicht entsprechen und so weiter und sofort. Besitzerwechsel, Stallwechsel, fertig. Keiner achtet dabei auf die Seele des Pferdes, auf Beziehungen zu anderen Pferden, Trennung von Familien, soziale Bindungen… Sie sind Lebewesen, die genau wie wir Gefühle haben… Trauer, Trennungsschmerz, Ängste, negative Erfahrungen und Erlebnisse mit Menschen… Was ist mit ihrer Seele? Der Psyche? Pferde sind so sensibel! Und es braucht viel Einfühlungsvermögen, um erst einmal eine Bindung herzustellen. Doch sie müssen „funktionieren“! Für das, was wir mit ihnen machen wollen, für die Sportart, für die sie gekauft wurden! Am besten vom ersten Tag an. Um sich zu profilieren, auf Turniere zu gehen, Preise zu gewinnen. Nicht für das Pferd, sondern für das eigene Ego…

Viele Pferde wollen gerne arbeiten, eine Aufgabe haben, ihnen macht es Spaß, etwas zu tun, sich zu zeigen und gelobt zu werden! (genau wie viele Hunde) Ja, sie wollen gefallen, tun das alles gerne für uns Menschen und auch freiwillig, wenn sie Liebe, Vertrauen, Zuwendung und Nähe spüren… Wenn wir eine Verbindung zu ihnen haben – von Herz zu Herz – und wenn wir ihnen zuhören, ist es vielleicht manchmal gar nicht so wichtig, ob wir Preise gewinnen, sondern einfach in die Natur zu gehen mit einem Partner und Gefährten, der sich so bewegen darf, wie es die Natur vorgesehen hat, wo nichts weh tut und nichts erzwungen werden muss. Es gibt nichts Schöneres, als einfach mit Pferden zusammenzusein, Zeit zu verbringen, in der Natur zu sein, sich zu bewegen, ihre Kraft und ihre Stärke zu spüren, sich oft einfach nur an sie zu lehnen, spazieren zugehen, zu reiten, zu wandern… sich zu unterhalten… nicht von oben herab, sondern von Angesicht zu Angesicht mit Respekt und ganz viel Gefühl. Pferde stehen für Freiheit! Wie dankbar sind sie hierfür und würden für ihren Menschen praktisch „durchs Feuer gehen“… Haben wir diese wunderbare Art einer möglichen Beziehung zwischen Mensch und Pferd vergessen?

Übrigens… gibt es diese Probleme auch häufig bei Hunden, deren Halswirbelsäule auch nicht aus Gummi ist, wie manche zu meinen scheinen, wenn am Halsband herumgerissen wird. (Ja, das gibt es heute noch…) Blockaden in der oberen Halswirbelsäule können unter anderem auch die Wahrnehmung beeinträchtigen und ich erinnere mich noch gut an den traurigen Fall eines Hundes, bei dem ich in der Tierkommunikation feststellte, dass er schlecht sehen und hören konnte deshalb. Die Besitzerin war in der Vergangenheit bei etlichen Tierärzten gewesen, um die Augen untersuchen zu lassen, weil sie genau dieses Gefühl hatte, bekam aber immer wieder gesagt, dass die Augen vollkommen in Ordnung seien.

Dass das Problem aus der Halswirbelsäule kommt und dass sie Recht hatte mit ihrer Vermutung, hat sie dann von mir erfahren und bitterlich geweint am Telefon. Ihr Hund hatte die ersten fast 2 Jahre seines Lebens wie in einer Seifenblase gelebt, ohne richtig am Leben teilnehmen zu können, ohne Lebensfreude… Die Frage, mit der sie sich ursprünglich an mich gewandt hatte, war, ob ihr Hund überhaupt eine Beziehung zu ihr hat? … Ich schaute auf das Bild von ihm und wunderte mich sehr, denn ihr Hund war doch bereits als Welpe zu ihr gekommen… Tja, und was war die Ursache des ganzen Leides? Auch das Bild habe ich in der Tierkommunikation gesehen… Die grausame Behandlung… ein furchtbarer Leinenruck, ausgeführt von einem Hundetrainer, als der Hund vier/fünf Monate alt war und voller Freude sein Frauchen anspringen wollte, so dass er sich praktisch überschlug und mit dem Kopf auf das Pflaster knallte…“

Die ganze Geschichte und noch viel mehr wird in meinem Buch zu lesen sein.

 

© Sylvia Raßloff

Eine schöne Rückmeldung zu einer Tierkommunikation im Vorfeld einer Adoption eines Hundes aus einem ausländischen Shelter:

„Liebe Sylvia,

ich bin Dir unendlich dankbar für die Tierkommunikation! Bevor Julius ankam, hat die Tierkommunkation geholfen mir die Bedenken und Ängste zu nehmen. Mein Lebensgefährte hat zwar okay gesagt zu Julius , mich dann aber oft gefragt :“und was, wenn es nicht gut geht?“ (Er (Naturwissenschaftler!) war verblüfft, wie treffend Du die Hunde beschrieben hast. Habe Dich nämlich ohne sein Wissen beauftragt, er glaubt an sowas nicht. Jedenfalls hält er mich nicht für verückt und kann es nicht erklären. Das ist doch schon was )

Immer wieder habe ich Deine Worte gelesen, sie haben mir Mut gemacht und mir die Ängste genommen. Meine Hunde hast Du so treffsicher beschrieben, da gab es für mich keinen Zweifel, ich vertraute Dir. Schließlich sollten die vorhandenen Hunde nicht unter meiner Entscheidung leiden und Julius ein forever Home bei uns haben. Bei meiner Entscheidung Julius zu holen, sowie Dich zu beauftragen, folgte ich meiner Intuition. Mein Herz hat richtig entschieden, nun hab ich nicht nur einen wundervollen Hund bekommen, sondern auch in Dir einen wunderbaren Menschen gefunden.

Bevor Julius am 18.3. zu uns kam, fragte jemand aus dem Shelter: “ Wer hat Jason adoptiert, er kann nicht abwarten das Shelter zu verlassen.“ Ich mußte lachen, durch Dich wußte er, dass er bald ein Zuhause hat (Auch zu Julius bzw. Jason, wie er im Tierheim hieß, wurde mir bestätigt, was du gesagt hast. Jason hat tatsächlich links hinten eine alte Verletzung! Er kam als Welpe ins Tierheim mit einer Verletzung hinten links. Vermutlich angefahren. Eine Frau hat ihn gefunden, in der Nähe des Shelters gibt es eine Ruine, die zu der Beschreibung passt, dort werden häufig Hunde ausgesetzt. In unmittelbarer Nähe ist eine Schule, das erklärt die Kinder. Er ist kinderlieb, das wurde mir bestätigt. Ein Zuhause hat er niemals kennengelernt, er lag an einer kurzen Kette und kam selten mal raus. Er bekam auch wenig Futter.)

Die erste Begegnung mit Uschi und Merle, und einfach alles seither, verlief so wie Du es mir im Vorfeld beschrieben hast!!! Merle macht es super und allmählich hab ich das Gefühl, sie fängt an ihn ins Herz zu schließen. Du hast mir sehr geholfen ihn ins Rudel einzugliedern, ich verstehe besser was passiert und mache nicht soviele Fehler. Du hast mir die Angst genommen, das es nicht klappt mit dem Rudel und mich bestärkt Merle zu vertrauen. Nun habe ich das Gefühl vor allem mit Merle enger verbunden zu sein, denn je. Wir machens gemeinsam und das tut ihr gut, sie ist meine Beste! Ganz ehrlich, ich hab es mir viel schwieriger vorgestellt, einen Hund einzugliedern, der nichts kennt.

Julius ist wirklich ein Clown und er will nur gefallen, das hat auch mein Partner bemerkt. Am Tag seiner Ankunft hab ich ihn an einer langen Leine durch den Garten flitzen lassen, er hat einen Tanz aufgeführt, soviel Lebensfreude hab ich noch nie gesehen. Er hat mich damit zu Tränen gerührt . Mein größter Wunsch ist es nun von Dir zu lernen, ich hoffe ich kann an einem Seminar bei Dir teilnehmen ungeduldig erwarte ich Dein Buch.

Liebe Grüße Heike“

Update! Und wieder Post von Julius Frauchen:

„Liebe Sylvia,

nun ist der Julius 3 Wochen bei uns, es ist der Wahnsinn!!! Immer wieder würde ich einen Hund aus dem Tierschutz nehmen, nein besser gesagt, nur noch aus dem Tierschutz. Seine Freude ist wirklich ansteckend, mir geht jeden Tag das Herz auf, wenn ich ihn ansehe. Es läuft so gut, viel besser als ich es mir erträumt habe! Dieser Hund, der noch nie ein Zuhause hatte macht so wenig Probleme, er fügt sich in unseren Alltag ein und macht NICHTS kaputt.

Merle hat ihn voll unter den Fittichen, inzwischen schimpft sie nicht mehr so oft und er darf abends seine Kopf auf ihren Popo legen :-) Alles ist richtig und nun frage ich mich, wer rettet hier wen? Es ist eine großartige Erfahrung und Julius ist mein größtes Geschenk. Falls wir dazu beitragen können Leben zu retten, sind wir dabei  von daher ist es völlig okay, wenn du unsere Geschichte veröffentlichst.

Julius, der erst dachte Rinderohren sind zu durch die Gegend werfen, vernichtet übrigends jetzt haufenweise Kauknochen! Anbei nochmal ein Bildchen ;-)

Danke dir und liebe Grüße

Heike“

Und wieder ein Update von Julius, ein halbes Jahr, nachdem er aus Griechenland in seine Familie kam:

„Liebe Sylvia, Julius ist ein Geschenk des Himmels!

Wir gehören zusammen, das sagt er mir jeden Tag Wenn ich ihn streichel, macht er hmmm und wenns Futter gibt leuchten seine Augen, wie bei einem Kind unterm Weihnachtsbaum. Immer ist er bei mir, läuft jeden Schritt mit, er möchte immer nur bei mir sein.

Es ist schon Magie, anhand eines Fotos den richtigen Hund auszusuchen! Unser Glück ist miteinander verwoben und ich bin sicher unsere Seelen auch. So eine lange Reise zu mir… als Welpe verlassen und allein, einzige Zuflucht eine Ruine, bis ihn eine Frau im Shelter auf Kreta abgibt, welches ich kurz zuvor besuchte. Niemand möchte ihn haben und so kommt er 1 1/2 Jahre später zu mir. In seine Augen, unendliche Liebe, wie hat er es nur ausgehalten, so allein zu sein? Als Baby!! Er wurde auch nicht angefahren, seine Beckenfraktur kam durch Schläge. Ein Mann hat ihn mit einer Stange geschlagen, das weiß ich einfach.

Das Rudel hat sich inzwischen gefunden, auch Merle hat ihn ins Herz geschlossen. Wir nennen sie die Supernanny, weil sie uns einen Großteil der Erziehung abnimmt. Uschi und Julius sind ganz fett, seit Julius gelernt hat vorsichtig zu sein und ihr nicht mehr auf den Rücken tritt. Uschi ist nicht so ein guter Umgang sie bringt ihm dackeltypischen Blödsinn bei. Du kannst sehen, wie sie ihm sagt, wo er den Garten umgraben soll, wenn wir es ihr verboten haben. Herrchen nennt ihn nun „mein Junge“, also auch voll erobert, den Skeptiker

Julius & ich, unser beider Leben ist nun viel glücklicher, gesucht und gefunden haben wir uns. Julius bringt soviele tolle Menschen in mein Leben und ich fühle mich dadurch nicht mehr so verloren, in dieser oberflächlichen Welt. Wir beiden sind auf einer wundervollen Reise, die nur zusammen möglich ist. Julius hat mich zu Dir gebracht und zur Tierkommunikation, er ist mein Wunderhund , schön, dass du uns begleitetst

Mit dem Herzen sehen, still sein, achtsam, wahrhaftig und frei sein, ist was zählt. Ich habe mir selbst viel zu lange nicht getraut, Zweifel siegen lassen, nun ist alles richtig.

Viele liebe Grüße

Heike“

Das ist es, was mich an meiner Arbeit immer wieder SO glücklich macht!!! Danke liebe Heike ♥

Die Geschichte von Julius aus Griechenland, der als Welpe ins Tierheim kam und so lange wartete… bis er doch noch sein Zuhause fand… ist so berührend, dass ich sie immer und immer wieder teilen möchte… um es in die Welt hinauszutragen… Gebt den Tieren aus dem Tierschutz eine Chance!!! Sie haben es so sehr verdient! 

 

Wir können 1000 Hundebücher lesen, wissen alles über Erziehung und Hundeverhalten, was man tun und lassen sollte… genau bis zu dem Augenblick, wo 4 Pfoten vor uns stehen… ein paar große Augen, durch die wir direkt in das Herz eines Hundes schauen können, der einzigartig ist. Es gibt keinen Plan, denn es ist unsere Intuition, die uns führt – im Tanz zweier Individuen, mit Erfahrungen und Vergangenheit – hin zu einer wunderbaren Beziehung.

Immer wieder höre ich in meinen Seminaren Geschichten über Gewalt in der Hundeerziehung/im Hundetraining von Menschen, die sich irgendwann auf die Suche nach professioneller Hilfe bei der Hundeerziehung oder bei eventuellen Problemen gemacht haben. Es ist traurig, aber wahr … Tagtäglich werden auf Hundeplätzen – unter dem Deckmantel der Erziehung – viele kleine und große Grausamkeiten gegenüber Hunden verübt. Und deshalb bitte ich euch inständig… Seid wachsam, wem ihr euch und euren Hund anvertraut! Es gibt viele gute Hundetrainer, aber eben auch die anderen… Egal, wo ihr Grausamkeit offensichtlich erkennt oder auch nur die leise Vermutung – ein ungutes Gefühl habt… solltet ihr wachsam sein und niemandem erlauben, etwas zu tun bzw. euch anzuweisen, etwas zu tun, was auch ihr nicht wollt, dass man euch antut!

Wir haben die moralische Verpflichtung, unseren Hund gut zu erziehen, damit er sich mit minimalen Risiken und maximaler Freiheit in unserer Gesellschaft bewegen kann. Hierfür müssen wir bereit sein, Zeit und Mühe zu investieren und zu üben, denn wir können niemals dem Hund die Schuld geben, der nicht weiß, wie wichtig dieses Verhalten für seine Sicherheit ist! Und… wir haben die Pflicht, dieses Lernen so angenehm wie möglich zu gestalten! Sobald Zwang und Druck entsteht, sollten wir uns Gedanken machen!

Tiere sind keine Maschinen! Sie sind Individuen, genau, wie wir. Jedes mit seinem eigenen einzigartigen Charakter, seinen Erfahrungen und seiner Vergangenheit… und deshalb ist es wichtig, dahinterzuschauen, hinter die Beweggründe, die einen Hund dazu veranlassen, etwas zu tun oder etwas nicht zu tun, was ihn veranlasst, sich „problematisch“ zu verhalten. Oft genug liegt die Ursache gar nicht beim Hund selbst… Und deswegen gilt es, mit dem Herzen zu sehen und zu handeln, um den ganz eigenen Weg im Tanz zweier Individuen zu finden… hin zu einer wunderbaren Beziehung.

Immer mehr Menschen, die mit Tieren arbeiten, kommen zu mir, um die Tierkommunikation zu lernen. Hundetrainer, Tierärzte, Therapeuten… und ich freue mich riesig darüber. Es sind die, die neue Wege gehen wollen, die wissen wollen, was in den Tieren vorgeht, was sie fühlen und was sie bewegt und die bereit sind, von ihnen zu lernen. Einer von ihnen ist Andi, der die Tierkommunikation erfolgreich in seine Arbeit als Hundetrainer integriert:

„Meine Überzeugung ist, dass ich als Übungsleiter in erster Linie Verantwortung gegenüber dem Hund habe. Das Hauptziel meiner Ausbildung soll sein, dass für den Hund alles getan werden muss, damit er seinem ursprünglichen Lebensweise „das Leben im Rudel“ nachkommen kann. Der Mensch ersetzt sein Rudel in der heutigen Zeit. Und jetzt kommt die Tierkommunikation ins Spiel. Bei Hunden aus dem Tierschutz erfrage ich beim Tier, was in der Vergangenheit war, was es für Erfahrungen gemacht hat. Egal ob es gute oder schlechte waren. Dadurch weiß ich dann, was der neue Besitzer zu tun hat, um dem Tier die Angst zu nehmen und Selbstsicherheit zu geben. Genauso korrigiere ich aggressive Hunde mit meinen Anweisungen, die ich Ihnen über die TK zukommen lasse. Somit benötige ich keine weltlichen Hilfsmittel wie Stachelhalsbänder, Elektrohalsbänder, Angelhaken und weiteren menschlichen Grausamkeiten. Oft stelle ich auch durch die Tierkommunikation bei Hunden körperliche Beeinträchtigungen oder Krankheiten fest. Dies sind dann oft Auslöser von Verhaltensstörungen. Daher ist die TK für mich als Übungsleiter unverzichtbar. Oft von anderen Trainern belächelt, ziehe ich meine Vorgehensweise durch. Dann sagen Sie zu mir, jetzt hat er wieder seine meditative Anwandlungen (siehe Bild). Was sie nicht sehen und was sie auch nicht nachvollziehen können, dass ich den Augenblick der Tierkommunikation  mit dem Hund genieße. Und das lass ich mir von keinem nehmen.“

Dieses Bild sagt mehr als tausend Worte… Danke Andi!

© Sylvia Raßloff

Sollte ich jemals die Fähigkeit zu sprechen oder zu schreiben verlieren, hoffe ich inständig, dass jemand versucht, herauszufinden, was ich sagen möchte… und sich die Zeit nimmt, mit mir zu sprechen! Ich hoffe wirklich, dass da jemand ist, der mich liebt und dem ich wichtig bin, auch wenn ich „nur ein Hund“ bin… Oh wie oft mögen Hunde bedauern, dass sie nicht sprechen können… versuchen immer wieder, uns ihre Gedanken zu senden und manchmal scheinen wir auch zu ahnen, dass sie uns etwas zu sagen haben… können sie aber nicht hören, da wir diese Fähigkeit über unsere Sprache einfach irgendwann vergaßen. Doch der liebe Gott hat den Hunden nicht die Voraussetzungen mitgegeben, Worte zu bilden… Mit einer etwas zu langen und recht unbeweglichen Zunge und einer Kehle, die Laute hervorbringt, die nicht annähernd in der Lage sind, all das auszudrücken, was sie uns sagen möchten… bleibt ihnen allein die Möglichkeit der reinen Gesten…

Es ist so Vieles… in ihrem Blick… eine fast unglaubliche Weisheit… So Vieles, was sie wissen und von dem sie uns erzählen möchten… von Schicksal und Gelassenheit, vom Trugschluss der Zeit, von Leben und Sterben und von all dem, was wir nicht wahrnehmen können… Weil wir zu oft mit unseren Gedanken woanders sind, in der Zukunft und in der Vergangenheit, und dabei das Wesentliche verpassen. Sie möchten uns trösten und uns Halt geben, uns sagen, dass das Leben immer einen Weg findet und dass wir selbst Erschaffer unserer Wirklichkeit sind, dass unsere Gedanken den Weg prägen, den wir gehen. Sie möchten uns sagen, dass wir besser zuhören sollen, weil Menschen nicht richtig zuhören können, zu beschäftigt sind und sich nie die Zeit nehmen, sich die ganze Mitteilung anzuhören.

Und sie möchten uns erzählen vom Alleinsein, wie das ist… von dieser Einsamkeit, die sie so gut kennen, wenn die Tür ins Schloss fällt, wie so oft, wenn sie zurückbleiben und keiner mit ihnen spricht. Sie möchten uns bitten, mit ihnen zu sprechen, dann, wenn es wichtig ist, nicht so nebenbei! Sie möchten uns bitten, ihnen zu sagen, was passiert, was los ist… denn es fühlt sich nicht gut an, dieses beunruhigende Gefühl, dieses komische Verhalten von Jemandem, den man sehr liebt. Warum tun wir es nicht? Ihnen zu sagen, warum wir gehen und wann wir zurückkommen werden, dass jemand krank ist oder etwas Schlimmes passiert, dass wir uns Sorgen machen und was sich vielleicht ändern wird… für einen Hund, den wir sehr lieben und der an unserem Leben und an allem, was um uns herum vorgeht, teilhaben möchte! Hunde haben genau wie wir Gedanken, Hoffnungen, Träume und Wünsche und das, worum sich alles dreht, sind wir… die Menschen, die sie lieben und deren Wohl für sie das Wichtigste ist.

Und wenn sie könnten, wenn sie einen Daumen hätten, die Hunde… und wenn es so etwas gäbe… sie würden sogar den Knopf für ihre eigene Sterbehilfe selber drücken, nur, um uns nicht zu belasten, um uns diese Entscheidung abzunehmen… Das waren die letzten Gedanken von Enzo, bevor er sich aufmachte zu den weiten Wiesen und anfing zu rennen… und zu bellen… immer zweimal… der Code für „schneller“ beim Autorennen, so, wie es zwischen ihm und seinem Herrchen abgemacht war. Schneller! … Nun war er endlich auf dem Weg dorthin! Als Mensch wiedergeboren zu werden. Das hatte er in einer Dokumentation über die Mongolei gesehen, dass Hunde als Menschen wiederkommen. Und seitdem ließ er ihn nicht mehr los… dieser Traum… eine Sprache zu haben und einen Daumen…

Er hatte versucht, alles zu lernen, was man wissen muss, denn nicht alle Hunde werden als Menschen wiedergeboren, sagen die Mongolen. Nur die, die bereit sind. Und er war bereit… hatte unendlich viele Stunden vor dem Fernseher verbracht, den sein Herrchen für ihn anließ, wenn er allein war… hatte all die Sendungen gesehen, sich alles eingeprägt für die Zeit danach… Am liebsten mochte er jedoch Autorennen, die Abende, wenn sie beide zusammen waren und sein Herrchen mit ihm redete, wie mit einem Menschen. Ihm alles erklärte, wie man sich verhalten muss, als Fahrer und was zu beachten ist. Der Wagen folgt dem Blick… und so vieles mehr, war auf das Leben übertragbar, hatte er festgestellt… und immer versucht, ganz nah bei den Menschen zu sein, um ihren Gesprächen zu lauschen. Doch es gibt Momente, die ihnen verwehrt bleiben, Orte, wo sie nicht dabei sein dürfen … weil sie nur Hunde sind…

Das Krankenhaus, wo sein Frauchen im Sterben lag, der Gerichtssaal, als alles aus den Fugen geriet und er sich solche Sorgen machte um die kleine Zoe, um sein Herrchen, und er wieder allein war, im Haus, im Auto, wenn die Tür ins Schloss fiel und ihn zurückließ. Wenn die Minuten zu Stunden wurden und keiner mit ihm redete, keiner ihn verstand. Wenn er doch nur reden könnte, hätte er ihnen von der Krankheit erzählen können, die in seinem Frauchen ihren zerstörerischen Anfang nahm, lange bevor es irgendwelche Anzeichen gab. Wenn er doch nur reden könnte… doch ihm blieben nur die reinen Gesten. Wenn er doch nur reden könnte, hätte er seinem Herrchen sagen können, dass man niemals aufgeben darf, auch wenn alles verloren scheint, für das zu kämpfen, was einem wichtig ist, dass es immer eine Hoffnung gibt… Der Wagen folgt dem Blick!

Doch das Wichtigste, was er in all der Zeit gelernt hatte, war… dass es keine bösen Zebras gibt, die zum Leben erwachen… keine Dämonen, die uns Angst machen können, wenn wir es nicht zulassen! Und dass, wenn einem selbst jemals geholfen wurde, man diese Hilfe irgendwann weitergibt, jemandem die Hand reicht, der es dringend braucht… Und das war auch der Moment, von dem er so sehr träumte… dass er seinem Herrchen irgendwann als Mensch gegenüber stehen und ihm die Hand geben könnte mit den Worten „Ach ja… Ich soll Sie grüßen… von Enzo!“.

© Sylvia Raßloff

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Sie sind Seelengefährten… tief drinnen in unseren Herzen, da wo die Liebe ihren Ursprung hat. Sie sind beste Freunde, Beschützer und wunderbare Lebenslehrer, ohne die das Leben einfach nicht so lebenswert wäre. Sie sind Meister des Augenblicks und das Glück auf vier Pfoten. Sie nehmen, was das Leben ihnen gibt und machen das Beste aus jedem Moment. Sie leben im Jetzt, in der Gegenwart, nicht irgendwann. Sie zeigen uns, wie das geht. Sie sind die Liebe selbst, schenken uns ihre Zuneigung, einfach so im Vorübergehen und immer wieder. Bedingungslos. Sie sind die ersten, die alles richtig machen wollen und die, die uns all unsere Fehler verzeihen. Sie sind die, die wirklich wissen wollen, wie es uns geht und die alles wieder gut machen wollen in ihrer unnachahmlichen Art. Sie geben uns Halt, wenn alles um uns herum zusammenzubrechen scheint… sind da, wenn wir nicht mehr weiter wissen… stille Zuhörer, die uns verstehen, weil sie in der Welt der Gefühle zuhause sind. Sie haben keine Hand, um sie uns zu halten, und sie umarmen uns auch nicht… doch sie tun es jeden Tag. Sie sind die ersten, die spüren, wenn es uns nicht gut geht, spenden Trost, wie nur sie es können. Ein Blick, eine sanfte Berührung genügen, um zu sagen „Ich bin für dich da!“ Sie sind die Kraft, die uns trägt, wenn wir es am dringendsten brauchen und das Licht, das uns beflügelt. Sie sind die, die uns immer wieder zum Lachen bringen und die uns zeigen, was ehrliche Freude ist… wenn sie uns jeden Tag, mit jedem Wiedersehen – nach jeder noch so kleinen Trennung – mit strahlenden Augen empfangen. Ihre Liebe stumpft nicht ab. Sie stecken uns an mit ihrer Lebensfreude, mit ihrer Leidenschaft, entführen uns in ihre Welt und lassen uns die Zeit vergessen. Sie verzaubern uns, lenken unseren Blick auf die kleinen Dinge, die so wichtig sind. Wenn wir ihnen folgen und eintauchen in diesen Augenblick… wenn wir zuhören, schweigen, fühlen und alle Sinne öffnen, lernen wir all das, was Menschen uns nicht beibringen können. Sie sind die, die uns niemals belügen und uns zeigen, wer wir wirklich sind. Sie holen uns ab, wenn wir uns verlaufen haben, um uns selbst wiederzufinden. Sie sind die Führer zu unserem Inneren und unsere Verbindung zur Natur. Sie sind unsere Haltestelle im Gedankenkarussell, unser Anker im Gefühlschaos, unser Fluchtpunkt in einer viel zu hektischen Welt… Sie sind die Treue und die Ehrlichkeit, die uns oft so fehlt. Nein, sie sind nicht nur Hunde… sie sind unsere Familie und Teil unseres Lebens, und ja, es tut gut, dass sie keine Menschen sind, weil sie uns oft mehr geben können, uns näher sind, als die meisten von ihnen… weil sie uns niemals enttäuschen und weil sie noch da sein werden, wenn alle uns verlassen haben… Ich wünschte, ich könnte ihre Liebe und ihre Leidenschaft einfangen und auf die Menschen übertragen… die wahre, bedingungslose Liebe der Hunde, ohne die diese Welt und wir Menschen sehr viel ärmer wären.

© Sylvia Raßloff