Sich selbst zu lieben…
ist oft ein langer Weg… der über Umwege führt, über die Suche nach Liebe, Schuld und Anerkennung im Außen… über Ablenkung und Verdrängung… ja auch über Lügen, vor allem sich selbst gegenüber. Irgendwer hat mal gesagt „Die meisten Menschen leben in einer Illusion… ansonsten könnten sie die Realität wohl schlecht aushalten…“
Sich selbst zu lieben heißt, sich nicht zu verbiegen… Es heißt, ganz tief in diesen UNSEREN Spiegel zu schauen. Es ist ein Prozess. Denn es verschwimmt am Anfang, vielleicht durch unsere Tränen… vielleicht dauert es Jahre, bis wir uns trauen… oder wir werden durch ein Ereignis, einen Verlust darauf gestoßen… auch und gerade, wenn es nicht leicht ist… Irgendwann kommen wir nicht mehr drumherum… ganz klar in diesen Spiegel hineinzuschauen… uns selbst zu sehen, mit all unseren Ängsten, Macken und Fehlern, die da auftauchen… mit all den „Warums“. Es auszuhalten. Und dann eben NICHT im Außen nach den Ursachen zu suchen, nach den „Schuldigen“…
Nein, da sind nur wir selbst! Nicht unsere Kindheit, unsere Eltern, Ahnen und die, die uns ärgern oder verletzt haben… WIR sind die, die die Verantwortung für uns tragen… und für all das, was wir daraus gemacht haben… was wir gelernt und wie wir uns verändert haben, und dass wir wieder aufgestanden sind (… oder auch nicht). Es liegt an UNS… WER wir sind… jetzt. An niemand anderem. Es nützt auch nichts, sich selbst zu bemitleiden wegen unserer Fehler. Nein, Fehler sind dazu da, um daraus zu lernen… und zu wachsen… an diesen Aufgaben, die uns gestellt werden im Leben.
„Sich selbst zu lieben“ heißt zuallererst, sich selbst zu vergeben, sich anzunehmen, so wie wir sind… auch die Narben, und all das, was wir erfahren und erlebt haben. All das, was uns zu dem gemacht hat, der wir heute sind. Je mehr uns das bei uns selbst gelingt, desto mehr gelingt es uns auch bei anderen… denn auch denen, die mit uns gegangen, uns begegnet sind, die uns dahin gebracht haben, sollten wir verzeihen/vergeben, weil jeder nur so gut sein kann, wie er eben ist… Ja, wir sollten sogar dankbar sein für alles, was wir lernen durften. Ihnen ihren Anteil zurückgeben, nicht daran festhalten und nicht immer wieder zurücksehen…
Jeder hat seine eigene Lernaufgabe. Niemand ist perfekt und jeder hat seinen Weg… und die schwersten Wege sind oft die, die uns am weitesten bringen. Es hilft nichts, zu jammern, die „Schuld“ auf die „Umstände“ zu schieben. Nein, es hilft nur, es anzunehmen und in diesen Spiegel zu sehen, bevor wir blind einfach immer weitergehen. Da sind nur wir, ohne Maske… und nein, dieser Anblick wird wohl bei den meisten nicht Jubel sein… aber darum geht es auch nicht. Es heißt, anzunehmen, wer wir sind… mit all unseren Facetten… und die Verantwortung für unser Glück, unseren Weg, unser Leben endlich zu übernehmen. Auch unsere Einzigartigkeit zu sehen…
Ja, wir dürfen uns auch mal auf die Schulter klopfen, uns auch umarmen, dass wir bis hierher gekommen (oder gestolpert) sind… Für all das Gute in uns und was wir alles gegeben haben… wenn es schon kein anderer tut… Tja. Wir hoffen immer auf Liebe, auf Anerkennung von außen… Doch wenn wir uns selbst nicht wirklich lieben… uns selbst nicht als wertvoll ansehen… wie sollen es dann andere tun? Wenn wir uns selbst nicht respektieren, uns verurteilen, klein machen, uns verletzen… Wie können wir dann erwarten, dass andere uns schätzen? Es ist Resonanz… Was wir aussenden, erhalten wir!
Und nein, sich selbst lieben zu lernen, heißt auch nicht, die HILFE im Außen, in Ablenkung oder Ersatz zu suchen… die „Erlösung“, „das Rezept“, die Heilung, die andere uns versprechen. Nein… DAS kann nur jeder für sich allein. Und oft ist es ein langer Weg – bis wir wirklich klar sehen. Und bis dahin… bis wir das nicht wahrhaft verstehen… wird es uns immer wieder begegnen im Leben… ja, manchmal auch ganz tief fallen lassen… bis es nicht mehr geht mit dem „selbst belügen“, mit dem „Verbiegen“… bis wir nackt vor dem Spiegel stehen und gar nichts mehr anderes bleibt, als zu erkennen… dass alles, was du brauchst und alles, was dich daran hindert, dich und dieses Leben zu lieben… IN DIR ist… und dass du nur aus dir selbst heraus heilen kannst…
DU bist das Fundament, auf dem alles andere steht und entstehen kann – für Dich und deine Lieben – Mut, Hoffnung, Kraft, Stärke… Sobald in diesem Spiegel ein Lächeln auftaucht… oder vielleicht ein breites Grinsen irgendwann… weil DU eben DU bist (So what?)… weil du stolz sein kannst… mit dem, was hinter dir liegt… weil du „überlebt“ hast (YES!)… weil du erkannt hast, dass du WERTVOLL bist, trotz und MIT allem, was du warst… und dir bewusst ist, WER du bist – wird es dir leicht fallen, Grenzen zu ziehen und dich nicht einfach mehr benutzen, ja herumschubsen zu lassen – weil du gar nicht mehr anders kannst, wenn du Deine Stimme beginnst zu hören und Deinen Weg klar vor dir siehst…
… Dann hast du es geschafft.
In diesem Sinne… „Glück ist eine Momentaufnahme“… also lebe JETZT… sonst könntest du es möglicherweise verpassen…
(Sylvia Raßloff)
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