Eigentlich müssten wir doch glücklich sein

in unserer modernen hochtechnisierten Welt,

wo scheinbar alles möglich ist, wir alles kaufen können?

Stattdessen sind wir Getriebene,

auf der ewigen Suche

nach unserem verlorenen Selbst,

besuchen Yoga-Kurse, machen Selbstfindungstrips

in die entferntesten Gegenden der Welt,

sehnen uns nach wahren Gefühlen, nach Liebe,

Nähe, Geborgenheit, Ehrlichkeit, Vertrauen

und die Rückkehr zur Langsamkeit,

zum Jetzt, in dieser hektischen egoistischen Welt.

Doch der Schlüssel zur Heilung

liegt manchmal gar nicht so weit weg.

Wir finden ihn überall da, wo Tiere sind,

im einfachen Zusammensein, der Nähe zu ihnen!

Denn sie sind die wahren Heiler,

unsere Verbindung zur Natur, zum Göttlichen

und letztendlich zu uns selbst,

zu all dem, was wir verloren glaubten…

© Sylvia Raßloff

 

Fast täglich spreche ich mit Menschen, die ihre Tiere verloren haben, spüre ihren Schmerz, ihre Trauer, ihre Hilflosigkeit… Viel zu oft ist es der Fall, dass die Tiere plötzlich, ohne Vorwarnung gehen, zu jung, um zu sterben, eine schwere Krankheit, ein schlimmes Ereignis sie aus dem Leben reißt, ohne, dass wir uns vorbereiten konnten oder uns richtig von ihnen verabschiedet haben. Viel zu früh… sagen wir fassungslos, aber… ist es eigentlich nicht immer zu früh? Wir alle wollen, dass unsere Tiere ewig leben, verdrängen den Gedanken an den Zeitpunkt des Abschieds, bis der Tod urplötzlich vor der Tür steht. Der Schock sitzt hier besonders tief und es dauert sehr lange, bis wir damit zurechtkommen… wünschen uns so sehr, die Zeit zurückdrehen und alles nochmal intensiver zu erleben. Wenn wir nur gewusst hätten, dass uns zusammen nicht so viel Zeit vergönnt sein wird… Wir alle wissen bereits, wenn wir ein Tier zu uns holen, dass irgendwann der Zeitpunkt kommt, wo wir sie gehen lassen müssen… früher … oder später. Wann dies ist, ob die Tiere jung sterben oder uralt werden dürfen, steht in den Sternen geschrieben und vielleicht ist es vorherbestimmt… doch eines ist sicher:  Wir sollten die Zeit mit ihnen genießen, solange sie bei uns sind, jede Stunde, jede Minute als so wertvoll erachten, wie sie ist!

© Sylvia Raßloff