Unsere Tiere kennen uns so gut, wie kein anderer. Sie kennen uns in den glücklichsten und in den unglücklichsten Momenten unseres Lebens. Sie kennen unser wahres Ich… unser Innerstes ohne Maske. Unsere Schwächen, die keiner kennt. All das, was wir so gern vor anderen verbergen und was unausgesprochen bleibt. Sie nehmen es tief in uns wahr. Unsere Gefühle… in deren Welt wir alle zuhause sind. Sie spüren unser Unbehagen, wenn keiner es spüren kann. Sie hören das, was wir sagen, wenn keiner uns hören kann. Sie sind es, die wissen, was hinter den Worten steckt. Unsere Tiere wissen all das, und das ist so viel mehr, als Sprache transportieren kann und was den meisten für immer verborgen bleibt. Vielleicht ist es das, was sie uns immer wieder sagen wollen, wenn sie uns so anschauen! Dass sie uns verstehen! Wenn wir wir selbst sind!

© Sylvia Raßloff

 

Es braucht Mut… sich gegen Ungerechtigkeiten aufzulehnen.

Es braucht Mut… sich für die Schwachen einzusetzen.

Es braucht Mut… aufzustehen und für die zu sprechen,

die keine Stimme haben.

Es braucht Mut… hinzufallen und immer wieder aufzustehen……

FÜR eine Sache ZU STEHEN…

und sich von Nichts und Niemandem aufhalten zu lassen.

Danke an alle, die den Mut haben… etwas zu tun,

… denn nur durch sie wird sich etwas ändern.

© Sylvia Raßloff

 

Immer wieder passiert es, dass Hunde, die aus dem Tierschutz aus dem Ausland zu uns kommen… die erst ein paar Stunden oder Tage in Deutschland sind… in einer unvorhergesehenen Paniksituation entlaufen und nur mit ganz viel Glück, wenn überhaupt… durch die Hilfe von Experten wieder eingefangen werden können. Manche sind Wochen, Monate unterwegs… werden überfahren… tauchen nie wieder auf… da sie hier keinerlei örtliche Bindungen, noch eine Beziehung oder Vertrauen zu irgendeinem Menschen aufgebaut haben.

Täglich erreichen uns Suchmeldungen über das Internet und es sind so viele… Zu viele… die aus schrecklichen Verhältnissen gerettet wurden und auf die hier eigentlich ein neues Leben warten sollte… Sie kommen aus Tötungsstationen, von der Straße… haben überlebt, weil Tierschützer und Vereine vor Ort und hier bei uns Tag für Tag kämpfen, um wenigstens einige dieser Hunde zu retten. Angesichts der traurigen Schicksale gibt es viele Menschen, die einem solchen Hund ein Zuhause geben möchten und es ist erstaunlich, wie viele dieser Hunde trotz ihrer Vergangenheit überhaupt keine Probleme damit haben, sich in ihre neuen Familien und in unseren Alltag zu integrieren.

Doch die meisten dieser Hunde bringen ein schweres Päckchen voller Erinnerungen und Ängste mit in ihr neues Leben, das sich nicht so leicht abstreifen lässt, wie ein altes Fell. Alles ist neu für sie… Manche haben nichts kennengelernt, was in unserem Alltag selbstverständlich ist… und sie brauchen viel mehr Zeit, als wir Menschen oft glauben, um wirklich Vertrauen zu fassen, sich an alles zu gewöhnen. Es gibt Hunde, die aufgrund ihrer Vergangenheit Angst haben, in der Dämmerung rauszugehen, Hunde, die schon unsicher werden, wenn sie ein Mensch direkt anschaut. Spielende Kinder, ein Mann mit Hut, laute Geräusche… ein Stock… all das und so vieles mehr, kann alte Erinnerungen und Ängste auslösen. Woher soll der Hund wissen, dass er heute Dingen vertrauen kann, vor denen zu flüchten in seinem bisherigen Leben überlebenswichtig war?

Oft entlaufen Hunde kurz nach ihrer Ankunft aus dem eingezäunten Grundstück, flüchten über den Zaun oder aus der offenen Haustür… Manche bereits durch eine Unachtsamkeit bei der Übergabe am Flughafen oder an irgendeiner Autobahn. Andere entlaufen, weil die Leine in einer Schrecksekunde aus der Hand fällt… (Besonders fatal sind Flexileinen, die mit lautem Geräusch dann hinter dem Hund herklappern und ihn in Panik immer weiter und weiter verfolgen, sich irgendwo verfangen können…) Es gibt so viele Situationen, durch die Hunde entlaufen können, die man oft nicht vorhersehen kann… Plötzlich knallt es, und der Hund ist weg… Es gibt so viele traurige Geschichten… Ein Hund, der sich in Panik aus dem Halsband windet, weil zwei große fremde Hunde auf ihn zugerannt kommen. Er ist überfahren worden… Ein anderer, der plötzlich Angst vor einem Gartenschlauch bekommt und über den Zaun flüchtet. (Was Viele nicht wissen… Zwinger in Tötungs- und Auffangstationen werden oft ohne Rücksicht auf die Hunde, die sich ängstlich in einer Ecke zusammendrängen, ausgespritzt…)

Die Not ist groß, wenn es passiert und die Menschen machen sich Vorwürfe. Viele sind sich der Gefahr gar nicht bewusst gewesen oder wurden zu wenig aufgeklärt. Deshalb hier ein paar wichtige Tipps für die Ankunft und die erste Zeit mit eurem neuen Familienmitglied:

Bei der Übergabe sollten besondere Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden! Der Hund sollte ausschließlich in einem geschlossenen Raum/Fahrzeug aus der Flug/Transportbox geholt und an Halsband UND Geschirr doppelt gesichert werden!

Beim Autofahren sollte der Hund immer angegurtet sein. Empfehlenswert ist auch eine Autotransportbox. Bitte öffnet niemals die Autotür, ohne Euch zu vergewissern, dass Ihr den Hund auch wirklich an der Leine habt!

Ganz wichtig für Zuhause: Lasst keine Türen und Fenster offen stehen!

Im Freien gilt grundsätzlich (Anfangs auch im Garten! Viel zu viele Hunde sind schon in Panik über Gartenzäune geflohen, die „hoch genug sein müssten“… ): Nehmt die Hunde an die Leine! Sichert sie doppelt! Am Halsband und zusätzlich an einem Brustgeschirr! Verwendet ein Geschirr mit zusätzlichem Bauchgurt, denn die üblichen Brustgeschirre bergen die Gefahr, dass der Hund herausschlüpft!

Flexi- oder Schleppleinen sind am Anfang nicht empfehlenswert und können sehr gefährlich werden, falls sie einmal aus der Hand fallen und der Hund damit davonläuft. Wenn möglich, sichert den Hund mit einer Leine zusätzlich am eigenen Körper.

Bitte beachtet: Nicht selten kommt es vor, dass Hunde – selbst nach längerer Zeit!, die sie schon in ihrem neuen Zuhause sind – entlaufen, sobald ein Ortswechsel, eine Veränderung stattfindet… vom Urlaubsort… aus der Ferienbetreuung!

Diese Hunde… mit ihren Schatten aus der Vergangenheit brauchen Zeit, um Schritt für Schritt in ihrem neuen Leben anzukommen… Die Menschen, die mit ihrem Auslandshund „den Weg des Vertrauens“ gegangen sind, wissen, wie lange es gedauert hat, bis der Hund endlich DA war! Sie wissen, wovon ich rede und wie wichtig es ist, gerade in der Anfangszeit GUT auf sie aufzupassen… und dass es das tausendmal WERT war für all das, was sie uns zurückgeben!

BITTE PASST AUF EURE HUNDE AUF!!!

Wichtig! Wenn es doch passiert, ist es gerade bei ängstlichen Tieren aus dem Tierschutz, die noch nicht lange in ihrem Zuhause sind, aber auch in allen anderen Fällen wichtig, sich zeitnah gut zu informieren, was zu tun ist und professionelle Hilfe hinzuzuziehen. Hierbei habe ich eine Bitte: Bitte wendet euch an einen Profi! Inzwischen gibt es viele sogenannte Pettrailer, bzw. welche die sich so bezeichnen, weil sie nen Hund mit einer guten Nase haben. Ja, den habe ich auch. Aber andere Hunde suchen würde er nicht. Hierzu bedarf es eines speziell dafür ausgebildeten Hundes, der auch nach Tagen, durch Wasser, über Schnee oder durch unwegsames Gelände immer noch in der Lage ist, eine Spur aufzunehmen und dieser auch zu folgen. Lebendfallen sind auch überall auszuleihen, gegen entsprechendes Entgelt. Hinweise oder Gebrauchsanweisung dazu? Bekommt man meist nicht! Sobald Fragen auftauchen, wird man dann doch an den Profi verwiesen. Das kostet aber unnötig Zeit und im schlimmsten Fall auch Geld ! Bitte informiert euch wirklich gut, wem ihr im akuten Notfall das Leben eures Tieres anvertraut. Denn es kann von der Erfahrung des Profis abhängen, ob ihr euer neues Familienmitglied wiederseht oder es vielleicht in Panik auf eine Straße oder unauffindbar in die tiefsten Wälder gejagt wird!

Bundesweite Sicherung entlaufener Tiere: http://www.hundentlaufen.de/

© Sylvia Raßloff

Tiere schenken uns ihre Zuneigung, einfach so im Vorübergehen und immer wieder… bedingungslos. Sie sind die, die wirklich wissen wollen, wie es uns geht und die alles wieder gut machen wollen in ihrer unnachahmlichen Art… Sie geben uns Halt, wenn alles um uns herum zusammenzubrechen scheint… sind da, wenn wir nicht mehr weiter wissen… stille Zuhörer, die uns verstehen, weil sie in der Welt der Gefühle zuhause sind. Sie haben keine Hand, um sie uns zu halten, und sie umarmen uns auch nicht… doch sie tun es jeden Tag. Sie sind die ersten, die spüren, wenn es uns nicht gut geht, spenden Trost, wie nur sie es können. Ein Blick, eine sanfte Berührung genügen, um zu sagen „Ich bin für dich da!“ Sie sind die Kraft, die uns trägt, wenn wir es am dringendsten brauchen und das Licht, das uns beflügelt. Sie sind die, die uns niemals belügen und uns zeigen, wer wir wirklich sind. Sie holen uns ab, wenn wir uns verlaufen haben, um uns selbst wiederzufinden. Sie sind die Führer zu unserem Inneren und unsere Verbindung zur Natur. Sie sind unsere Haltestelle im Gedankenkarussell, unser Anker im Gefühlschaos, unser Fluchtpunkt in einer viel zu hektischen Welt. Sie sind die Treue und die Ehrlichkeit, die uns oft so fehlt… Ich wünschte, ich könnte all das einfangen… und auf die Menschen übertragen… die wahre, bedingungslose Liebe der Tiere, ohne die diese Welt und wir Menschen sehr viel ärmer wären.

(c) Sylvia Raßloff

„Wir können nicht allen helfen!… Es sind zu Viele, die Hilfe brauchen… Wir können doch nichts ändern…

Doch! Wenn jeder im Kleinen etwas tut… etwas gibt… ein bisschen nur, mit seinen Mitteln… für Jemanden, der in Not ist… Ob Menschen oder Tiere… egal wo… ob in der Nachbarschaft… im Tierheim vor Ort… oder irgendwo auf der Welt… Sei es mit einer Deckenspende für ein armes Tierheim im Ausland… für die Tiere, die im Winter frieren… ein Päckchen zu Weihnachten für Kinder in Not… oder die Hilfe für einen älteren Menschen im Haus um die Ecke… ein nettes Gespräch für die, die einsam sind… Manchmal braucht es kein Geld… manchmal braucht es einfach ein bisschen mehr Wärme und Menschlichkeit, um zu helfen… und vor allem, bei sich selbst anzufangen, um etwas zu verändern… und diese Welt ein bisschen besser zu machen…“

Wer, wenn nicht du? Wann, wenn nicht jetzt?

(c) Sylvia Raßloff