die verletzlich sind und sich verletzlich zeigen… die aus dem Herzen handeln und mit dem Herzen sehen… die offen sind und ihr Innerstes nicht verbergen, die ehrlich sind und ihren eigenen Weg gehen…

Die ihre Herzen auf der Zunge tragen… die für andere da sind, ohne zu fragen… die keine Masken tragen… sich nicht verbiegen… deren Augen niemals lügen… die genau deshalb oft genug angreifbar sind, so oft verletzlich, wie ein Kind… die hinfallen und wieder aufstehen.

Die sich zurück ziehen, um zu weinen und doch immer wieder Stärke zeigen… wo sie fühlen, mitfühlen, gebraucht werden… die gar nicht anders können, als anderen die Hände zu reichen.

Die sich vor Güte verneigen… und immer dann anfangen zu schweigen, wenn es sich anders anfühlt… Es sind die, die noch hören, fühlen, sehen… und die sich manchmal einfach still umdrehen und gehen.

Nein, sie kämpfen nicht, nicht um Anerkennung, nicht um Dank, wenn es um Liebe geht… und doch werden sie immer wieder verzeihen.

Es sind die Menschen, die wirklich begriffen haben, dass nur das Gute verbindet… die ihren Weg gehen, oft allein… und doch immer wieder den Mut haben, zu vertrauen, nach vorne zu schauen… ihrem Herzen zu folgen und die Hoffnung nicht aufzugeben… nach Wahrhaftigkeit zu suchen… in diesem Leben.

Egal, wie oft sie hörten… du musst dich ändern, härter werden… Nein, man kann sich nicht schützen, wenn es ums Fühlen geht… weil nichts abprallt, man Gefühle nicht abschütteln kann, einfach so.

Diese Welt braucht keine Mauern, keine Lügen, keine Masken… sondern Menschen mit Herz, die nicht aufgegeben haben, es zu zeigen… so oft sie verletzt, getäuscht, ausgenutzt oder verlacht wurden, so oft sie gefallen und wieder aufgestanden sind, so oft sie geweint haben…

Sie sind die wirklich Starken…

Diese Welt braucht Menschen mit Herz.

(Sylvia Raßloff)

Er saß auf einer Bank und streichelte seinen Hund, während er leise mit ihm sprach. Ich war so berührt von diesem Anblick, dass ich mich einen Augenblick dazusetzte. Plötzlich sagt dieser Mann zu mir „Warum sind wir so?“ Ich entgegnete ihm „Wer?“ Der alte Mann „Wir… wir Menschen… Warum sind wir so?“ Überrascht antwortete ich „Ich weiß nicht…“

Und dann begann er einfach zu reden…: „Wir sind unzufrieden, wollen so Vieles ändern… unsere Umgebung, die Menschen… und dabei verurteilen wir, grenzen aus, zeigen mit dem Finger nur auf die anderen… doch wir selbst sind nicht bereit, uns zu ändern… ? Warum sind wir so? Warum lügen Menschen, hassen, verletzen andere? Warum? Warum jammern wir über das Leid auf der Welt für Mensch und Tier… den Raubbau der Natur… die Vergiftung unserer Umwelt… doch selbst wollen wir nichts dagegen tun? Warum sind wir so?

Warum sehen wir die Not der Schwächsten nicht und überlassen so Vieles dem Schicksal? Wir sind unglücklich in warmen Häusern, verzweifeln über gut gefüllten Tellern und sind schlaflos, weil wir uns den Kopf über „Probleme“ zerbrechen, die keine Wirklichen sind! Warum sind wir so? … Warum wollen wir immer nehmen, statt zu geben, sehen nur uns selbst und unsere Sorgen, die wir eigentlich doch gar nicht haben. Warum tun wir uns so schwer, Gefühle zu zeigen… Zuneigung, Trost oder Hilfe zu geben… und vielleicht etwas zu verändern, solange wir leben? Warum?“

Der alte Mann sah mich an und ich fragte „Haben Sie die Antwort gefunden?“ Er zögert einen Moment, bevor er fortfährt: „Ich bin alt, habe viel gesehen, erlebt und gelernt… Habe vertraut, geliebt und gekämpft. Bin oft gefallen, wurde belogen und verletzt. Habe viele Seiten des Lebens kennengelernt und bin so vielen verschiedenen Menschen begegnet. Ich habe viel Zeit damit verbracht, zu versuchen, die Menschen zu verstehen… Doch jetzt weiß ich, dass es Zeitverschwendung war… denn ich habe es nie verstanden, warum Menschen so sind…

Genau wie mein Freund hier…“ Er tätschelte liebevoll seinen Hund „der lange auf den Straßen lebte und nun mein treuester Gefährte ist. … Menschen wollen sich nicht ändern…“ Es klingt endgültig aus seinem Mund… nachdenklich… Und doch lächelt er weise in sich hinein. Sein Hund schaut ihn liebevoll an. Und so sitzen wir gemeinsam auf dieser Bank… und es fühlt sich so friedlich an… Doch die Gedanken wollen keine Ruhe geben und so sage ich in die Stille hinein zu ihm… „Aber es sind nicht alle so! Es kann doch nicht sein, dass alle Menschen einfach alles so hinnehmen… Es gibt doch Menschen… die anders sind…?“ Doch der alte Mann schweigt.

Nach einer Weile sagt er: „Die Antwort ist Liebe! Die wahre, reine, bedingungslose Liebe zur Natur und zu allem, was lebt. Sie vermag Berge zu versetzen, alles zu verbinden und alles zu heilen… Ja, es gibt sie, diese Menschen… überall… Und hier…“ Fragend sehe ich mich um… und als ich mich ihm wieder zuwende, schaut er mir tief in die Augen und sagt: „Wir alle sind auf der Suche nach jemandem, der etwas tut, etwas verändert. Doch die Veränderung beginnt in uns selbst… Bei jedem einzelnen!“

Er stand auf und ging langsam mit seinem Hund davon…

© Sylvia Raßloff

 

„Ja, sie tun es… einfach so und nebenbei… von Vielen unbemerkt. Seelenheiler… auf ihre stille Art… an unserer Seite. Weil sie all unsere Gefühle kennen, all den Schmerz fühlen können… all die Verletzungen tief in unserer Seele sehen. Sie sind es, die alles wieder gut machen, was der Mensch zuvor angerichtet hat. Sie zeigen uns das bessere Ich… wie der Mensch sein könnte, ohne all die Fehler, die Lügen, die Masken… Ehrlich, und Jetzt. In jeder Minute des Tages.“ (Sylvia Raßloff)

Sie lehren uns, mit dem Herzen, statt mit den Augen zu sehen… weil man wahre Schönheit nicht mit den Augen sehen kann, weil man all die Dinge, die wichtig sind, eben nicht sehen, sondern nur fühlen kann, weil  Mitgefühl, Güte und Liebe nichts mit Schönheit, Alter oder Erscheinung zu tun haben… Sie sehen mitten ins Herz und lehren uns, es ihnen gleich zu tun. Sie lehren uns, offen und vorurteilsfrei zu sein, aufeinander zuzugehen und das wahre Wesen zu sehen. Sie lehren uns, in unser Innerstes selbst zu schauen und lieben den, der wir wirklich sind… ohne Maske, nehmen uns an, mit all unseren Schwächen und Fehlern… lehren uns Verzeihen, so wie sie uns immer wieder eine Chance geben, es besser zu machen.

Sylvia Raßloff

Es ist einer dieser Tage, an denen der Himmel nicht blau wird und die Kühle des Winters bereits zu spüren ist. Sie beobachten zusammen die Blätter, die zur Erde fallen und die so schön rascheln, wenn man durchläuft. „Ist Glück Freude? Wie vorhin, als wir gerannt sind?“ Ein kleines Stückchen rückt sie näher an ihren Freund heran, der nachdenklich in die Ferne schaut. „Weißt du, Glück ist ein Gefühl, das du in dir trägst... und das du irgendwann geschenkt bekommst… doch keiner kann es so richtig beschreiben…

Man weiß es erst, wenn es da ist. Du kannst es nicht anfassen und nicht festhalten. Es ist ein Traum, den Viele träumen. Egal wo auf dieser Welt. Alle Hunde träumen ihn… und man darf ihn niemals aufgeben. Diesen Traum, dass das Glück auf jeden von uns wartet. Niemals.“ „Aber was ist Glück, wenn du es gefunden hast?“ … „Glück ist… jemanden zu haben, der dich liebt. Glück ist Liebe! Es ist ein Geschenk. Das Größte überhaupt… Wir alle, Menschen und Tiere sind unser Leben lang auf der Suche danach…

Und wenn wir es gefunden haben, tragen wir Hunde es in unseren Herzen… bewahren es, wie einen Schatz… ohne es jemals als selbstverständlich zu betrachten oder zu enttäuschen. Weißt du, Glück ist Dankbarkeit… für Liebe, Wärme und Geborgenheit… für die Heimat unseres Herzens… Doch weißt du, was das wichtigste ist?“ „Nein…“ sagt das Mädchen. „Das Wichtigste ist, es weiterzugeben!… Immer und überall… und für die, die es brauchen! Das ist das wahre Glück!

Wir Hunde tun das… in jeder Sekunde, Minute… jeden Tag, jeden Augenblick, den es uns gut geht… mit einem Schwanzwedeln, einem Lachen… Liebe, Trost und Herzenswärme zu schenken… solange wir leben!“ … „Ich wünschte, viele Menschen täten das auch…“ sagt das Mädchen nach einer Weile. Sie schaut ihren Hund an… und seine braunen Augen schauen in ihre… „Das ist es, warum wir hier sind…Sie spürt den kalten Wind in diesem Augenblick gar nicht mehr, als er schließlich sagt…

„Komm, lass uns nach Hause gehen… bevor es dunkel wird… Lass uns rennen, so wie vorhin!“ Sie zögert – einen Moment noch – „Und was ist, wenn Ihr sterben müsst…?“ fragt sie leise… und schaut dann weg. Eine Träne kullert ihre Wange hinunter…Weißt du… Die Liebe stirbt nie… Sie ist ohne Zeit und Raum. Sie wird geboren, um weiterzuleben… und geht niemals verloren. Sie wird uns verbinden… und auch du wirst sie wiederfinden… In einem von uns! Wir alle haben diesen Traum…“

(Sylvia Raßloff)