Ich weiß nicht, ob es euch im Moment auch so geht… ob Ihr das auch fühlt… diese allgemeine Starre, Müdigkeit… wie eine Lähmung, die sich durchs Land zieht, auf alles legt… vor allem aufs Gemüt. Die Kälte hatte uns im Griff und raubte uns die letzten Reserven, so fühlte sich das an. Viele haben sich zurückgezogen, eingeigelt, wie in einen Kokon… jeder für sich im Versuch, zu funktionieren, sich irgendwie aufrecht zu halten, den Alltag zu bewältigen… In der Hoffnung auf neue Kraft, neuen Schwung, neuen Mut… sehnsüchtig auf den Frühling wartend, auf Farbe, neue Lichtblicke um uns herum. Dass es „irgendwie“ weitergeht… besser wird…
Denn nichts bewegte sich – oberflächlich betrachtet – doch unter der kalten Eisdecke, dem Winter, der uns immer noch im Griff hält, regt sich das Leben, weil es raus will, endlich, „mit Macht ans Licht“… Überleben! Das ist das Gefühl im Moment, während wir reglos abwartend da sitzen und gleichzeitig gebannt schauen, was um uns herum passiert… Wir sitzen buchstäblich als Zuschauer in einem Theater, in dem wir mittendrin sind und doch nur dabei… fühlen uns gelähmt, machtlos… was politische Irrungen, Wirrungen, Entscheidungen, die Zukunft, die Umwelt und und und… unser aller Leben betrifft… was kommt und vielleicht nicht mehr aufzuhalten ist.
Es macht Vielen Angst und ja, viele sind in einer Starre, stecken den Kopf in den Sand, wollen am liebsten nichts hören, nicht nachdenken, sich ablenken. Lähmung, Machtlosigkeit, so fühlt sich das an, wenn andere bestimmen… wenn wir uns aufregen, Angst haben, wütend sind…“und doch NICHTS ändern können“. Es macht uns krank und viele waren es ja auch in letzter Zeit. Nichts tun zu können gegen das… was in uns wütet, brodelt, arbeitet… uns Sorgen macht… Unsere Geschicke, unsere Gesundheit, unser aller Wohl… haben wir selbst nicht in den Händen… oder abgegeben… Und wir sehen offenen Auges zu, fahren mit, ohne das Ziel zu kennen.
Ihr Lieben, ich weiß auch nicht, wohin es geht, aber es fühlt sich nicht gut an! Schon lange. Wichtig ist, bei uns zu bleiben, geerdet, verbunden… und Halt zu finden bei Familie, Freunden und unseren Tieren. Auf unsere Innere Stimme zu hören und unsere eigene Wahrheit zu finden, egal, was uns erzählt wird und… NICHT nichts zu tun!, sondern jetzt mehr denn je unsere Stimme zu erheben gegen Lügen, Unrecht und Leid! Egal, wo, egal wie, im Kleinen, wie im Großen. Diese Welt braucht uns! Jetzt! Nicht unseren Rückzug! Nicht unser Schweigen! Denn wir sind nicht machtlos! Es geht um uns!
Um unsere Gesundheit, unsere Kinder, unsere Umwelt, unsere Mitgeschöpfe, unsere Zukunft, unsere Sicherheit, unser Geld… unsere Welt. Wir dürfen das nicht einfach so geschehen lassen, einigen wenigen überlassen, uns ablenken oder mundtot machen lassen… Jammern nützt nichts, sich die Augen zuhalten und die Ohren… auch nicht. Nichts sehen, nichts hören, nichts wissen… funktioniert nur eine Zeit. Bis es uns alle einholt… Ich glaube, wir müssen aufwachen… Wir sitzen in einem Zug… die Gesichter vorne wechseln, aber es geht nur in eine Richtung, und die führt nicht bergauf!
Und glaubt mir, sie werden die ersten sein, die abgesprungen sind, wenn wir vor dem Abgrund stehen… während die einen von uns gegeneinander gehen… und die anderen noch ungläubig aus dem Fenster sehen. Wir müssen aufwachen… bevor es zu spät ist… bevor es uns kaputt macht… um etwas zu verändern… wenn wir fühlen, dass es nicht richtig ist – „nicht Recht ist“ – nicht der Wahrheit entspricht… wenn wir spüren, dass es gegen das Leben, gegen unsere Freiheit ist! Wir müssen aufstehen… Jeder für sich und alle zusammen! Gemeinsam! Nur so können wir etwas verändern.
Es geht um uns… um unsere Zukunft… unsere Kinder… um unser aller Leben!
(Sylvia Raßloff)